Unsere 15 ultimativen Benimmregeln für Schülerinnen und Schüler im ÖPNV
8. Mai 2023 | Lesezeit: ca. 7 Minute(n)Es gibt ja tatsächlich für fast alle Dinge des Lebens hilfreiche Benimmregeln – fürs Essen, fürs Date, für die Schule. Da ist es höchste Zeit, dass der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) endlich nachzieht. Mit unseren 15 ultimativen Tipps für Bus und Bahn wird wirklich jede Fahrt zum puren Vergnügen für alle Schüler und Schülerinnen.
1. Rucksack runter
Wenn man jeden Tag miteinander unterwegs ist, wird man oft zu "Best Friends". Das ist bei Menschen nicht anders als beim Lieblingshoodie oder auch beim Rucksack. Und weil man es gut mit seinem besten Schulfreund meint und man ihn immer neben sich haben will, hält man ihm natürlich auch im Bus gern ein Plätzchen frei. Das versteht doch jede*r. Na ja, fast. Denn wenn andere Schüler, Schülerinnen und Fahrgäste stehen müssen, während dein Rucksack sitzen darf, kann es schnell zu negativen Schwingungen kommen. Sei also so nett und nimm deinen Rucksack auf den Schoß oder schieb ihn unter deinen Sitz. Er wird es dir nicht übel nehmen. Versprochen.
2. Graffitis sind ein No-Go
Schon klar, Graffitis sind Kunst und in 100 oder auch 1.000 Jahren werden Archäologen und Archäologinnen fasziniert auf die Überreste von Street-Art an zahllosen Wänden blicken und die Kreativität der Sprayer preisen. Vielleicht. Ganz sicher ist allerdings, dass Graffitis heute, also jetzt gerade und garantiert auch morgen, übermorgen usw., an Fahrzeugen oder Haltestellen nicht als große Kunst, sondern als reine Sachbeschädigung betrachtet werden. Also bitte: Lasst das lieber stecken.
3. Füße runter
Wir finden es echt toll, wenn du dich in Bussen und Bahnen im Nahverkehr so richtig wohlfühlst und chillst. Da kann man schon mal die Füße hochlegen, auch wenn man noch die Schuhe anhat, mit denen man gerade auf der Straße unterwegs war. Aber eigentlich bist du dir ziemlich sicher, dass du alle Hundehaufen umkurvt hast. Und das bisschen Straßendreck … Nee, merkste selbst, oder?
4. Höflichkeit kommt immer gut
Sei nicht nur nett zu deinen Mitschülern und Mitschülerinnen, sondern auch zu Menschen, die schon älter, körperlich beeinträchtigt oder auch jung und zum ersten Mal im Bus unterwegs sind und vielleicht einen schweren Schulranzen mit sich schleppen. Wie das geht? Biete ihnen einfach deinen Sitzplatz an, wenn der Bus mal wieder voll ist. Das ist höflich und auch echt gut fürs Karma.
5. Platz frei für alles, was rollt.
Kinderwägen, Rollatoren und Rollstühle können zu wahren Geschossen werden, wenn der Busfahrer oder die Busfahrerin mal stark bremsen muss. Deswegen ist es wichtig, dass diese Gefährte sicher an den markierten Stellplätzen stehen und nicht etwa auf dem Gang. Mach deswegen bitte den Platz frei, wenn es nötig ist.
6. Einfach mal freimachen.
Auch in einem Bus oder einer Bahn hat alles einen bestimmten Zweck. Die Sitze sind zum Sitzen da und im Türbereich und durch den Gang geht es rein und raus. Das weißt du natürlich selbst. Damit aber alles so gut wie möglich flutscht, hilft es sehr, wenn du versuchst, den Türbereich freizuhalten und dich stattdessen in den Gang stellst, falls mal kein Sitzplatz frei ist. Umso schneller geht das Aus- und Einsteigen und die Fahrt kann fix weitergehen.
7. Pssst!
Klar, richtig dicken Hip-Hop kann man eigentlich gar nicht leise hören und deine Box ist so was von irre gut und bei manchen Songs muss man einfach mitsingen oder seinem Schulkumpel zurufen, wie geil der neue Song von XY ist. Allerdings gibt’s auch ein paar Leute in Bus und Straßenbahn, die da nur einsteigen, um von A nach B zu kommen und nicht wegen der Musik. Echt wahr! Setz ihnen zuliebe bitte einfach Kopfhörer auf, dann haben alle genau den Sound, den sie sich wünschen!
8. So ein Müll
Es stimmt schon: In den Spalt zwischen Fenster und Sitz passen zusammengequetschte Tüten und leere Becher echt hervorragend. Da muss doch Absicht dahinterstecken! Und ausgekaute Kaugummis können unterm Sitz viele, viele 100 Jahre alt werden, ohne dass sich jemals irgendwer dran stören wird … Irrtum. Für all das gibt’s in Bussen und Bahnen sowie an den Haltestellen extra Mülleimer.
9. Nahverkehr: Raus – rein. Rein – raus.
Der Schulweg ist immer gleich: Du steigst an der einen Haltestelle ein, an der anderen wieder aus und dann wieder um, bis du irgendwann angekommen bist. Alles kein großes Ding. Bis auf eine zentrale Frage: Wer hat recht, wenn der eine aus der Bahn oder dem Bus raus will und die andere rein? Irgendwie ist ja beides legitim. Oft fühlt jede*r sich im Recht. Und so entstehen an den Türen jeden Tag unzählige fluchende menschliche Raus-Rein-Knäule. Dabei gibt es eine geniale und einfache Regel: Die, die einsteigen wollen, warten neben der Tür, bis alle draußen sind, die aussteigen wollen. Voilà!
10. Schweigen hinterm Steuer
Busfahrerinnen und Busfahrer im Nahverkehr sind meistens sehr sympathische Menschen, mit denen man gerne mal ein Pläuschchen halten würde. Das Wetter, die Weltlage, Lieblingsfarbe, Lieblingsessen, wohin es diesen Sommer in den Urlaub gehen soll. Ach, es gibt so viele tolle Themen, über die man mit ihnen reden könnte. Aber lieber nicht sollte. Denn als Busfahrer oder Busfahrerin muss man sich zu 100 Prozent auf den Verkehr und die Sicherheit der Fahrgäste konzentrieren – vor allem natürlich auf die der Schüler und Schülerinnen im ÖPNV!
11. Cool bleiben an der Haltestelle
Wie der Name schon verrät, geht es bei einer Haltestelle darum, dass der Bus oder die Bahn hier anhält, die Türen öffnet und Menschen aus- und einsteigen. Bevor es zum Halt kommt, rollt die Bahn oder der Bus allerdings erst mal ein. Hier wird es leicht gefährlich, wenn die Wartenden herumtoben oder sich schubsen und schlimmstenfalls auf die Straße fallen. Durch so was kommt es leider immer wieder zu schlimmen Unfällen. Bleib also bitte schön ruhig, wenn du an der Haltestelle stehst und schütze damit dich und andere.
12. Die richtige Zeit, der richtige Ort.
Nur noch eine Minuuuuuute! Wer kennt den Satz nicht, wenn es im Bett gerade so richtig kuschlig ist und man nur noch ein paar Minuten liegen bleiben will. Zu Hause klappt das mit der Extrazeit oft. Na ja, zumindest manchmal. An der Haltestelle eher nicht. Denn Busfahrer und Busfahrerinnen müssen sich an feste Zeiten halten und da zählt wirklich jede Minute, damit der Takt nicht den Bach runtergeht. Deswegen, liebe Schüler und Schülerinnen, seid bitte pünktlich an der Haltestelle und haltet eurer Ticket auch gleich bereit.
13. Geschmacksfrage
Harten Schultag gehabt oder noch härtere Partynacht? Jetzt müssen ein Erfrischungsdrink und ein richtig saftiger Döner her! Schmeckt ja auch super. Riecht aber auch superintensiv für alle anderen Leute in der Bahn oder im Bus. Und in der Kurve wird’s auch gerne mal schaukelig und die Soße landet punktgenau auf dem Sitz. Warte also bitte noch ein wenig mit dem "Dönieren" und genieß deinen Lunch nach dem Aussteigen.
14. Bitte keine Rauchzeichen
Ob Zigarette, Zigarillo, Zigarre, E-Zigarette oder auch ein gemütliches Lagerfeuer – kann alles total viel Spaß machen. Aber eben nicht überall. Das gilt auch dann, wenn die neue Geschmacksrichtung deiner E-Zigarette so irre gut duftet, dass es eigentlich niemanden auf dem Planeten geben dürfte, der sich daran nicht erfreut. Gibt es aber eben doch. Und gegen die Regeln im Nahverkehr ist es auch. Deswegen: Bitte stecken lassen und wenn du an der Haltestelle rauchst, wirf den Kippenstummel gern in den Mülleimer.
15. Halt dich gut fest im Nahverkehr!
Auch wenn die Fahrerinnen und Fahrer von Bussen, Straßenbahnen und Zügen am liebsten dahingleiten, als würde ihr Gefährt schweben – es kann immer auch mal ungemütlich werden! Zum Beispiel, wenn plötzlich gebremst werden muss. Wer in diesem Moment steht, ohne sich festzuhalten, steht leider ganz schnell nicht mehr und verletzt sich dabei vielleicht sogar.
Bildquelle: © Axel Kores
Im MDV Online-Magazin gibt es außerdem die dreiteilige Serie zu den "Ultimativen Benimmregeln im Nahverkehr".
Hier geht's zum ersten Teil der Benimmregel-Serie
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