Interview mit dem Oberbürgermeister von Schkeuditz Rayk Bergner

'Die Zukunft des ÖPNV können wir nur gemeinsam gestalten'

5. Juni 2023 | Lesezeit: ca. 3 Minute(n)
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Schkeuditz hat mehr zu bieten als nur die S-Bahn zum Flughafen Halle/Leipzig. Diese Einstellung vertritt auch Oberbürgermeister Rayk Bergner. Im Interview zeigt er auf, wie vernetzt die Stadt in Sachen Mobilität bereits ist und was er noch plant.

Herr Oberbürgermeister, welche Bedeutung hat ein gut funktionierender ÖPNV für Schkeuditz?

Ein gutes ÖPNV-Angebot ist für Schkeuditz unverzichtbar. Für unsere ländlichen Teile und die Kernstadt haben wir mit der S-Bahn, der Straßenbahn und den Busangeboten einen guten Mix. In allen diesen Verkehrsmitteln gilt das Verbundticket, das ist eine wirklich gute Sache. Was für uns als Stadt auch sehr wichtig ist, ist natürlich die Verbindung nach Leipzig und Halle. Beide Städte sind von hier aus gut mit dem ÖPNV erreichbar, deshalb nutzen ihn auch viele – etwa die Berufspendler. Man muss zudem wissen, dass Schkeuditz jeden Tag rund 20.000 Einpendler hat, die mit der S-Bahn kommen und in den Gewerbegebieten rund um den Flughafen arbeiten. Dafür ist ein funktionierender ÖPNV einfach existenziell.

Die S-Bahn ist sozusagen die Lebensader für die Pendlerströme?

Auf jeden Fall stößt die S-Bahn ein Stück weit an ihre Kapazitätsgrenze. Deswegen arbeiten wir auch daran, das Angebot hier mit zwei neuen Haltepunkten zu erweitern. Aber auch die Straßenbahnlinie 11 von Markkleeberg nach Schkeuditz ist für uns enorm wichtig, unter anderem weil sie direkt zur Helios Klinik führt. Dort arbeiten auch viele Menschen. Vom Schülerverkehr müssen wir gar nicht erst reden, der wäre ohne den ÖPNV schlicht nicht realisierbar. Aber wir sollten auch die Freizeitmöglichkeiten nicht unerwähnt lassen. Für den Schladitzer See im Norden der Stadt gibt es auch dank des Landkreises ein zukunftsweisendes Angebot, nämlich den FLASH-Bus, ein automatisiertes Shuttle, das die Ausflügler zum See bringt.

Die Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen und dem MDV scheint demnach gut zu klappen.

Ja, unbedingt. Das bekräftige ich auch immer wieder. Sowohl mit dem MDV als auch mit dem Landkreis besteht eine hervorragende Zusammenarbeit. Wir konnten in den letzten Jahren immer wieder Angebote ausbauen und haben mittlerweile die Stadtbus-Linie, die natürlich auch eine entsprechende Rolle spielt. Im Großraum Leipzig, zu dem Schkeuditz zählt, spielt der ÖPNV einfach eine große Rolle und die kann man nur gemeinsam gestalten.

Stichwort „Gemeinsam gestalten“: Mit dem Fahrrad-Verleihsystem gibt es in Schkeuditz ja einen weiteren Baustein für ein umfassendes Mobilitätskonzept. Können Sie hier schon Fazit ziehen?

Obwohl Schkeuditz gut an den ÖPNV angebunden ist, gibt es natürlich trotzdem Strecken, die man von den Haltestellen zu den Wohngebieten zurücklegen muss. Das sind in manchen Fällen mehrere Kilometer. Hier sehe ich für die letzte Meile definitiv einen großen Nutzen und ein großes Potenzial für das Fahrrad-Verleihsystem.

Womit sind Sie in Schkeuditz eigentlich unterwegs?

Ich bin seit ein paar Jahren stolzer Besitzer eines E-Bikes, habe aber leider viel zu wenig Zeit, um es zu nutzen. Die Termindichte und die Entfernungen zu den verschiedenen Orten lassen es einfach nicht immer zu, mit dem Rad zu fahren. Da nutze ich oft noch das Auto. Wenn ich allerdings nach Leipzig fahre, nutze ich die S-Bahn, weil das am schnellsten geht. Zudem haben wir E-Bikes als Dienstfahrräder eingeführt und den städtischen Vollzugsdienst auf E-Bikes umgestellt.

Was planen Sie in Sachen Mobilität für die Zukunft?

Wir haben in Schkeuditz seit geraumer Zeit eine Arbeitsgruppe „Rad“, in der sich sehr radaffine Menschen engagieren, um die Attraktivität der Stadt für Radfahrer zu steigern. Es gibt etwa den Wunsch, entlang der Bundesstraßen Fahrradwege anzulegen und in den nächsten Jahren einen Fahrradschnellweg von Leipzig nach Schkeuditz zu realisieren.

Haben Sie eigentlich einen Lieblingsplatz in Schkeuditz?

Als ein Mensch, der gern in der Natur ist, kann ich besonders die Aue oder auch den Schladitzer See empfehlen. Wenn man also mal mit der S-Bahn in Richtung Schkeuditz fährt: einfach mal aussteigen und entdecken, dass Schkeuditz viel mehr zu bieten hat als den Flughafen.

Vielen Dank für das Interview!

Was die Kleinstadt Schkeuditz alles zu bieten hat, zeigen wir in unserem Stadtporträt.

Bildquelle: Stadt Schkeuditz


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