Löbejün ist eine kleine Gemeinde 15 Kilometer nördlich von Halle (Saale). Der beschauliche Ort ist geprägt vom Porphyr, der direkt am Ortsausgang abgebaut wird. Viele Häuser, Mauern, Kirchen und Pflasterstraßen der Gegend haben diese typische ocker-rote Tönung des Gesteins. Der heute stillgelegte Teil des noch aktiven Steinbruchgeländes heißt Aktienbruch. Mit seinem Namen verbindet sich eine lustige, wenn auch ein bisschen absurde Geschichte. Angeblich hatte der alte Besitzer aus Geldnot versucht, Aktien seiner Gesellschaft in der Kneipe an die Dorfbewohnerinnen und -bewohner zu verkaufen. Dort erntete er nur Spott und der Bruch bekam seinen Namen.

Der Aktienbruch ist eines der beliebtesten Kletterziele in Mitteldeutschland. Mit 40 Metern Höhe und, laut Kletterplattform The Crag über 290 Sportkletter- und Boulder-Routen, gibt es hier Herausforderungen in wirklich allen Schwierigkeitsgraden. Sogar der weltbekannte Kletterer Adam Ondra ist schon einmal im Projekt Zenith im Aktienbruch gesichtet worden und hat die Route mit der höchsten Schwierigkeit 11+ bewertet. Der Wert richtet sich nach der so genannten UIAA-Skala, einer Schwierigkeitsskala, die vor allem im mitteleuropäischen Raum verwendet wird.

Aber auch für Familien ist der Ort ideal. Auf der großen Wiese am Fuße der Wand können die Kinder herrlich spielen und die Erwachsenen im Gras die klettermüden Glieder ausstrecken. Erschlossen wurde der Steinbruch Ende der 1990er-Jahre von der IG Klettern Halle-Löbejün e. V. Einer seiner fleißigsten Erstbegeher, Gerald Krug, gibt auch den Kletterführer Rotgelbes Felsenland für die Region heraus.

Zelten ist im Aktienbruch verboten. Ganz in der Nähe gibt es aber die Zeltwiese Löbejün. Zwischen alten Apfelbäumen können Kletterinnen und Kletterer hier entweder im Zelt oder in einem der liebevoll ausgebauten Schäferwagen für einen schmalen Taler übernachten. Auf nach Mitteldeutschland! Let’s rock, climb!

Die Hohburger Berge bei Wurzen werden trotz ihrer geringen Höhe von 240 Metern über Normal-Null auch als Hohburger Schweiz bezeichnet. Sie bestehen aus sehr festem Quarzporphyr, der jahrzehntelang im offenen Tagebau abgebaut worden ist. Nach der Stilllegung des Steinbruchs Anfang der 1960er-Jahre lag der Ort lange Zeit im Dornröschenschlaf. So lange, bis die IG Klettern Mittelsachsen und der DAV Leipzig in den 1990er-Jahren anfingen, hier Routen zu projektieren. Mittlerweile gibt es um die 100 Boulder- und Kletterwege in allen Schwierigkeitsgraden. Der Gaudlitzberg ist wegen der großen Wiese vor der Wand und den vielen Bäumen ringsum perfekt geeignet für Familien.

Jeden Sommer findet im Steinbruch das Bergfilm-Festival statt. Gezeigt werden Dokumentarfilme, die sich um alle möglichen Outdoor-Themen drehen. Zum umfangreichen Rahmenprogramm gehören die XXL-Seilbahn und ein Kletter- bzw. Boulderwettbewerb.

15 Kilometer östlich des Leipziger Stadtzentrums, direkt an der A14 und unweit der Ortschaft Beucha, liegt der Kletterwald Leipzig am Albrechtshainer See. Auf insgesamt 11 Parcours können die Besucherinnen und Besucher zwischen April und Ende Oktober über 100 unterschiedliche Kletterelemente nutzen. Dazu gehören zum Beispiel die Tarzanschaukel, eine Seilrutsche, die Abfahrt am 90 Meter langen Flying Fox oder das „Fliegende Fass“. Knapp die Hälfte der Strecken können schon ab 6 Jahren geklettert werden. Für alle anderen setzen die Betreiberinnen und Betreiber ein Mindestalter von 10 Jahren voraus.

Die Mulde ist einer der beliebtesten Flüsse Mitteldeutschlands für Kanu- und Paddeltouren. Sie fließt durch eine atemberaubende Natur- und Kulturlandschaft und ist ein Nebenfluss der Elbe. Die sogenannte Vereinte Mulde entsteht südöstlich von Leipzig bei Sermuth und speist sich aus den Quellflüssen Freiberger und Zwickauer Mulde.

Eine gern befahrene Kanu- und Paddelstrecke auf der Mulde führt von Leisnig nach Grimma – vorbei am Wasserschloss in Podelwitz und am Kloster Nimbschen. Dank des hier recht ruhigen Flusses können Wasserwandernde ausgiebig die Flora und Fauna der Flusslandschaft genießen. Die gesamte Strecke ist frei von Wehren. Die Boote müssen also nicht umgetragen werden.

Die meisten Verleihstationen bieten Touren für Einzelpersonen und Gruppen in Schlauchbooten, Kanus und Kajaks oder nur den Bootsverleih an. Ein Rücktransport der Boote ist im Preis inbegriffen. Und wer in Grimma noch weiter will oder hier erst starten möchte, fährt einfach weiter bis Wurzen, Eilenburg, Rochlitz oder Colditz.

Die Tour führt von Laucha über Freyburg nach Naumburg. Die Verleihstationen bringen zweimal am Morgen Boote und Insassen vom Ziel- zum Startpunkt. Wer ein eigenes Boot dabei hat, kann natürlich direkt in Laucha einsetzen. Die Paddel- und Kanutour ist ein Naturerlebnis in einer einzigartigen Kulisse. Neben dem Kloster Zscheiplitz und der Mühle Zeddenbach fließt der Fluss hier auch immer wieder an den Hängen der Weinberge vorbei. Auf steilen Terrassen stehen die Weinstöcke in Reih und Glied, dazwischen leuchten die kleinen Fachwerkhäuschen. Drei Schleusen liegen auf dem Weg. Deren Öffnungszeiten findet Ihr hier. Die Touranbieter empfehlen, Essen und Getränke mitzunehmen, weil es erst in Freyburg die Möglichkeit gibt, einzukehren.