THÜSAC – Der Mobilitätspartner für Menschen im Altenburger Land

12. Dezember 2022 | Lesezeit: ca. 6 Minute(n)
Facebook Xing LinkedIn

Die Verkehrsgesellschaft THÜSAC aus dem thüringischen Windischleuba stellt sich neu auf. Das Unternehmen reformiert unter anderem in drei Stufen sein Liniennetz und testet neue Antriebsarten für seine Busse. Außerdem berät es aktuell andere Unternehmen zu allen Fragen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements (BMM). Mit diesen drei Bausteinen startet die THÜSAC als Mobilitätspartner im Altenburger Land in eine neue Ära.

Betriebliches Mobilitätsmanagement - Ein Argument für mehr ÖPNV

An einem guten Betrieblichen Mobilitätsmanagement (BMM) kommt heutzutage kein Unternehmen mehr vorbei. Da ist es nicht verwunderlich, dass ein Verkehrsunternehmen wie die THÜSAC es sich auf die Fahne geschrieben hat, andere dabei zu unterstützen.  "Wir beraten Unternehmen in unserer Umgebung zum Thema Betriebliches Mobilitätsmanagement", sagt Tatjana Bonert, Geschäftsführerin der THÜSAC. "Wir wollen ihnen dabei helfen, ihre Arbeitnehmer*innen ohne eigenes Fahrzeug an den Arbeitsplatz zu bekommen. Dann kann der Lehrling sein Moped in der Garage lassen und wir holen ihn mit dem Bus ab oder er radelt selbst zur Arbeit."

"Bei der Beratung der Unternehmen werden wir vom MDV begleitet", erzählt Thomas Hermsdorf, bei der THÜSAC verantwortlich für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit.

"Das ist ein sehr spannendes Thema. Wir wollen den Betrieben vermitteln, dass sie damit nicht nur ihre eigenen Mitarbeiter*innen unterstützen, sondern auch als Arbeitgeber für Neubewerber*innen interessanter werden." Im Moment stehen Unternehmen mit mindestens 150 Arbeitnehmer*innen im Fokus der Beratung. Später sollen aber auch kleinere Firmen davon profitieren. "Das Interesse ist groß. Alle wollen wissen, wie sie Energie sparen können. Jetzt ist die Zeit, in der wir das Thema gut platzieren können", ergänzt Tatjana Bonert. Doch Gesprächen müssen Taten folgen. "Es steht und fällt mit der richtigen Verbindung. Erst wenn das Verkehrsangebot da ist, können wir überzeugen", so Bonert weiter.

Für die THÜSAC ist BMM auch intern ein Thema. Bei Bedarf bekommen die Angestellten ein Jobticket. Außerdem arbeitet das Unternehmen mit einem Fahrrad-Leasinganbieter zusammen.


BETRIEBLICHES MOBILITÄTSMANAGEMENT

Mit Hilfe eines guten Betrieblichen Mobilitätsmanagements lenkt ein Unternehmen die von ihm verursachten Verkehrsströme. Das hat unter anderem folgende Vorteile:

  • Die eigenen Mitarbeiter*innen, aber auch Kund*innen oder Besucher*innen, kommen entspannter und günstiger zum Standort. Mit einem Jobticket geht das für die Angestellten sehr preisgünstig. Weniger Stress erhöht nachweislich die Motivation am Arbeitsplatz.

  • Die Unternehmen können ihren eigenen Fuhrpark reduzieren und Parkflächen anderweitig nutzen.

  • Weniger Verkehr bedeutet weniger Belastung für die Umwelt.

Um diese Effekte genießen zu können, müssen die Unternehmen investieren. Maßnahmen sind beispielsweise die Förderung von Jobtickets, Dienstfahrrädern und Elektrorollern oder die Einrichtung eines Leihrad-Systems.


Was macht eigentlich die neue Linie 500?

Bus der Thüsac auf der Landstrasse

Seit August dieses Jahres verbindet die neue PlusBus-Linie 500 Altenburg und Zeitz direkt. Vorher mussten die Fahrgäste in Meuselwitz umsteigen. Das fällt jetzt weg. Außerdem fährt der Bus 500 öfter. Montags bis freitags kommt er, außer in den Ferien, einmal pro Stunde. "Wir verzeichnen eine durchweg positive Resonanz unserer Fahrgäste. Das zeigt uns, dass die direkte Linie sehr viel attraktiver ist als die alte Verbindung", resümiert Tatjana Bonert.

Die 500 fährt auch über den Industriepark Zeitz. Die mehr als 600 Menschen, die dort arbeiten, können jetzt einfach mit dem Bus zur Arbeit fahren. Die Linie ist eine sogenannte landesbedeutsame Linie, weil sie länderübergreifend fährt und Sachsen-Anhalt und Thüringen verbindet. Dementsprechend wird sie von beiden Ländern gefördert.

Neue RufBus-Linien der THÜSAC ab 11. Dezember

Der RufBus ist ein ungebundenes Angebot, das je nach Bedarf als Ergänzung und Verbindung zu PlusBus- und TaktBus-Linien eingesetzt werden kann und frei agiert. Die neuen RufBusse der THÜSAC können seit 11. Dezember in vier Regionen über eine eigens eingerichtete Webseite oder telefonisch unter 03447/850650 gebucht werden. Die Hotline der THÜSAC ist zwischen 06:00 und 20:00 Uhr besetzt und berät die Fahrgäste zur besten Verbindung. Diese müssen den Bus spätestens eine Stunde vorher anfordern. Das können sie aber nur tun, wenn innerhalb von 30 Minuten keine reguläre Verbindung in der Nähe verfügbar ist.

"Das Angebot ist beispielsweise für Senior*innen attraktiv. Sie können mit den RufBussen fahrplanunabhängig Arzttermine wahrnehmen oder einkaufen fahren", erklärt Tatjana Bonert. "Aber auch für alle anderen Fahrgäste ist das Angebot eine sinnvolle Ergänzung. Dementsprechend umfassend bewerben wir das Projekt in allen Medien. Wir sind uns sicher, dass dies ein entscheidender Schritt zu mehr Mobilität für alle Menschen in unserem Einzugsgebiet ist."

Die Antriebswende braucht Zeit

Hybridbus der Thüsac

Netz- und Unternehmensstrukturen wachsen bei der THÜSAC beständig. Natürlich verändern sich auch die Fahrzeuge im Laufe der Zeit. Neue politische und klimatische Zielsetzungen erfordern langfristig auch neue Antriebsarten. Der Bund schreibt vor, dass der Anteil an emissionsarmen und -freien Bussen in den Verkehrsunternehmen bis 2030 bei mindestens 65 % liegen muss – eine große Herausforderung. Vor allem kleine Unternehmen können sich eine Umstellung kaum leisten und die Investitionsförderungen des Bundes tragen nicht mehr als 40 % der Anschaffungskosten. Dennoch versucht auch die THÜSAC sich auf die Antriebswende vorzubereiten. "Wir haben uns dieses Jahr vier Technologien – Gas, Elektro, Wasserstoff und Diesel – näher angeschaut und zusammen mit dem Landkreis Altenburger Land eine Machbarkeitsstudie durchgeführt." Die THÜSAC-Chefin Tatjana Bonert ist sich sicher, dass es in Zukunft nicht die eine Lösung geben wird. Vielmehr werden verschiedene Antriebsarten miteinander kombiniert werden müssen. "Elektrobusse sind mit ihrem hohen Ladestrombedarf, den damit verbundenen Ladezeiten und geringeren Reichweiten heutzutage noch nicht optimal für unsere Zwecke."

Im Moment fahren noch keine Elektro- oder Wasserstoffbusse im Linienverkehr der THÜSAC. Neben den hohen Anschaffungskosten muss erst eine Infrastruktur mit Ladestationen aufgebaut, die Werkstatt ausgerüstet und das Personal an den neuen Fahrzeugen geschult werden. Das dauert und kostet, aber die THÜSAC ist dran. Als Servicepartner arbeitet sie dafür eng mit dem Fahrzeughersteller MAN Truck & Bus zusammen.

Ohnehin hat die THÜSAC eine recht junge Fahrzeugflotte. Das Durchschnittsalter der Busse ist nicht älter als acht Jahre. Außerdem hat sie viel in eine moderne digitale Ausstattung investiert. In allen Fahrzeugen gibt es mittlerweile WLAN, USB-Ladebuchsen und moderne Anzeigen. 

30 Jahre THÜSAC – und noch viel vor

Im September hat die THÜSAC ihren 30. Geburtstag gefeiert. Zeit, sich einerseits gemeinsam an die Entwicklungen der letzten drei Dekaden zu erinnern. Andererseits ist es die Chance auf dem Erreichten aufzubauen und mit einer neuen Generation die Zukunft zu gestalten. "Nach zwei Jahren Pandemie waren alle froh, mal wieder zusammen feiern zu können. Für uns war es vor allem ein Fest für unsere Gäste. Wir haben mit den Menschen gesprochen und für uns geworben", erinnert sich Tatjana Bonert. "In den letzten 30 Jahren hat sich viel verändert. Der ÖPNV ist mittlerweile ein Partner für die Menschen der Region. Wir stehen in direktem Austausch mit der Gesellschaft und der Wirtschaft vor Ort. Jeden Tag."

Dabei ist die THÜSAC auch ein wichtiger Arbeitgeber. 250 Mitarbeiter*innen arbeiten hier. Im Moment werden 14 Azubis in vier Berufsfeldern ausgebildet – Büro, Werkstatt (Mechatronik), Disposition und Fahrbetrieb. Vor allem im letzten Bereich hat der Generationswechsel wegen der geringen Bewerberzahlen für reichlich Kopfzerbrechen in der Führungsetage gesorgt. "Über eine eigens geschaffene Aus- und Weiterbildungsgesellschaft (AWT) mit eigenem Fahrlehrer versuchen wir, Nachwuchs im Fahrbetrieb zu gewinnen. Mit Erfolg. In den letzten beiden Jahren kamen 28 der 36 neuen Fahrer und Fahrerinnen über die AWT zu uns", so Tatjana Bonert.

Bildrechte: THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft mbH


Weitere Artikel

Stöbere im MDV-Magazin für weitere interessante Artikel:

Teilen

Teilen Sie diese Infos über Social Media:

[addtoany]

Javascript erforderlich / Javascript required

Ihr Browser erlaubt derzeit keine Ausführung von JavaScript.

Die Website nutz Javascript zur Darstellung von Slidern und Dropdowns für u.a. die Navigation und das mobile Navigationsmenü, sowie für diverse Formulare.

Bitte aktivieren Sie JavaScript in Ihrem Browser, um fortzufahren.

Sie müssen die Seite ggf. neu laden, nachdem Sie JavaScript aktiviert haben.


Your Browser currently does not support JavaScript.

Javascript is necessary on this page to show sliders, dropdowns in main navigation as well as mobile navigation menu and several forms.

Please activate javascript support on your browser to proceed.

You may have to reload the site after you activated javascript support.